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HRRS-Nummer: HRRS 2007 Nr. 382

Bearbeiter: Ulf Buermeyer

Zitiervorschlag: BGH, 3 StR 61/07, Beschluss v. 27.02.2007, HRRS 2007 Nr. 382


BGH 3 StR 61/07 - Beschluss vom 27. Februar 2007 (LG Kleve)

Heimtückemord (Arglosigkeit: maßgeblicher Zeitpunkt des Beginns des ersten mit Tötungsvorsatz geführten Angriffs).

§ 211 Abs. 2 StGB

Entscheidungstenor

Die Revision des Angeklagten gegen das Urteil des Landgerichts Kleve vom 28. September 2006 wird als unbegründet verworfen, da die Nachprüfung des Urteils auf Grund der Revisionsrechtfertigung keinen Rechtsfehler zum Nachteil des Angeklagten ergeben hat (§ 349 Abs. 2 StPO). Der Beschwerdeführer hat die Kosten des Rechtsmittels zu tragen.

Gründe

Den Angeklagten beschwert nicht, dass das Landgericht das Mordmerkmal der Heimtücke mit unzutreffender Begründung abgelehnt hat. Auch bei einem mehrgliedrigen Tatgeschehen wie hier kommt es - entgegen der Auffassung des Schwurgerichts (UA S. 27) - nicht auf das Vorliegen von Arglosigkeit bei einem späteren Handlungsabschnitt an, sondern darauf, ob das Opfer bei Beginn des ersten mit Tötungsvorsatz geführten Angriffs - hier: Schlagausholen hinter dem Rücken der Ehefrau (UA S. 10) - arglos war (st. Rspr.; vgl. Nachweise bei Tröndle/Fischer, StGB 54. Aufl. § 211 Rdn. 17).

HRRS-Nummer: HRRS 2007 Nr. 382

Externe Fundstellen: NStZ-RR 2007, 175

Bearbeiter: Ulf Buermeyer